Weihnachtsgedichte

Weihnachtsgedichte für ein besinnliches Weihnachtsfest

Wie es Elmar Kupke schon ausdrückte: „Lyrik ist Sprache in die Seele gemalt.” Reime und Verse schaffen es immer wieder uns zu verzaubern und unter die Haut zu gehen. Deshalb ist es natürlich besonders schön, ein Gedicht an Weihnachten geschenkt zu bekommen, oder sogar selbst eines zu verschenken oder gar zu schreiben. Und dafür musst du weder Goethe noch Schiller sein. Du kannst dich aber bei den Großen inspirieren lassen. Natürlich ist nicht jeder dem Schreiben gewillt. Dennoch gibt für jeden ein passendes Weihnachtsgedicht.

Mit einem Gedicht Weihnachten näher bringen

Gedichte zu Weihnachten bringen uns in besinnliche Stimmung und eignen sich super zum Vorlesen, Vortragen oder auch zum Verschenken. Wenn du ein Weihnachtsgedicht verschenken möchtest, schreibe es auf eine passende Weihnachtskarte oder in einen Weihnachtsbrief. Kurze Gedichte eignen sich auch für Geschenkanhänger, etwa für die Weihnachtsgeschenke für deine Eltern. Lustige Weihnachtsgedichte kannst du mit deinen Freunden in sozialen Netwerken teilen oder deinen Liebsten in Textnachrichten versenden. Du kannst dein Gedicht auch kreativ in Szene setzen und in dein Weihnachtsgeschenk für Frauen und Männer integrieren. So kannst du es in einem hübschen Bilderrahmen inszenieren oder es als Wandtattoo ausdrucken lassen. Besonders schön sieht ein kurzes Gedicht auch auf eine Leinwand oder Holz geschrieben aus. Ein persönliches Geschenk, an dem sich der Beschenkte jedes Jahr aufs Neue in der Weihnachtszeit freuen kann.

Die beliebtesten Weihnachtsgedichte

Neben den Weihnachtsgeschenken freuen wir uns natürlich auch aufs Plätzchen essen, Weihnachtslieder hören und Weihnachtsgedichte lesen. Klassiker wie „Von drauß vom Walde komm' ich her", „Der Bratapfel", „Knecht Ruprecht", „Dezember" von Erich Kästner und „Advent " von Rainer Maria Rilke kommen immer gut an. Auch Weihnachtslieder eignen sich mit ihren Reimen als Weihnachtsgedichte. „Tausend Sterne sind ein Dom”, „Leise rieselt der Schnee” und „Stille Nacht, Heilige Nacht” sind sehr schöne und tiefgründige Weihnachtslieder. Einfach die für dich schönste Liedtextpassage herausschreiben und schon hast du ein tolles Weihnachtsgedicht. Einige wunderschöne Weihnachtslieder findest du in unserem Magazin.

Weihnachtsgedichte für Kinder

Viele Kinder bereiten sich auf den Nikolausbesuch und auf den Heiligen Abend mit Gedichten vor, um ihre Geschenke vom Christkind, dem Nikolaus oder dem Weihnachtsmann entgegennehmen zu dürfen. Natürlich dürfen sie hierbei nicht Knecht Ruprecht vergessen. Dieser alte Brauch wird noch in vielen Familien vor der Bescherung zelebriert. Hierbei eignen sich besonders gut kurze Gedichte, die schnell gelernt sind und beim Vortragen vor Nervosität nicht so schnell vergessen werden. Wenn du Wert auf einen christlichen Rahmen in der Weihnachtszeit legst, findest du auch einige christliche Weihnachtsgedichte und Gebete in Reimform.

 

Zu einem besinnlichen und traditionellen Weihnachtsfest gehört ein Gedicht, das vor der Bescherung vorgetragen wird. Finde hier - neben den Klassikern der Weihnachts-Lyrik - auch kurze und lustige Gedichte, die es wert sind an Heiligabend vorgelesen zu werden.



Weihnachtsgedichte für die schönste Jahreszeit

 

Weihnachten

Zwar ist das Jahr an Festen reich, Doch ist kein Fest dem Feste gleich, Worauf wir Kinder Jahr aus Jahr ein Stets harren in süßer Lust und Pein.

O schöne, herrliche Weihnachtszeit, Was bringst du Lust und Fröhlichkeit! Wenn der heilige Christ in jedem Haus Teilt seine lieben Gaben aus.

Und ist das Häuschen noch so klein, So kommt der heilige Christ hinein, Und Alle sind ihm lieb wie die Seinen, Die Armen und Reichen, die Großen und Kleinen.

Der heilige Christ an Alle denkt, Ein Jedes wird von ihm beschenkt. Drum lasst uns freu'n und dankbar sein! Er denkt auch unser, mein und dein.

 August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

 

Zu Bethlehem, da ruht ein Kind

Zu Bethlehem, da ruht ein Kind, Im Kripplein eng und klein, Das Kindlein ist ein Gotteskind, Nennt erd' und Himmel sein. Zu Bethlehem, da liegt im Stall, Bei Ochs und Eselein, Der Herr, der schuf das Weltenall, Als Jesukindchen klein. Von seinem gold'nen Thron herab Bringt's Gnad und Herrlichkeit, Bringt jedem eine gute Gab', Die ihm das Herz erfreut. Der bunte Baum, vom Licht erhellt, Der freuet uns gar sehr, Ach, wie so arm die weite Welt, Wenn's Jesukind nicht wär'! Das schenkt uns Licht und Lieb' und Lust In froher, heil'ger Nacht. Das hat, als es nichts mehr gewußt, Sich selbst uns dargebracht. Oh, wenn wir einst im Himmel sind, Den lieben Englein nah, Dann singen wir dem Jesukind Das wahre Gloria.

Annette von Droste-Hülshoff

 

Der Stern

Hätt' einer auch fast mehr Verstand als wie die drei Weisen aus Morgenland und ließe sich dünken, er wäre wohl nie dem Sternlein nachgereist, wie sie; dennoch, wenn nun das Weihnachtsfest seine Lichtlein wonniglich scheinen lässt, fällt auch auf sein verständig Gesicht, er mag es merken oder nicht, ein freundlicher Strahl des Wundersternes von dazumal.

Wilhelm Busch

 

Vom Christkind

Denkt euch, ich habe das Christkind gesehn! Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee, mit gefrorenem Näschen. Die kleinen Hände taten ihm weh; denn es trug einen Sack, der war gar schwer, schleppte und polterte hinter ihm her  was drin war, möchtet ihr wissen? Ihr Naseweise, ihr Schelmenpack, meint ihr, er wäre offen, der Sack? Zugebunden bis oben hin! Doch war gewiß was Schönes drin: es roch so nach Äpfeln und Nüssen!

Anna Ritter

 

Knecht Ruprecht

Von drauss’ vom Walde komm ich her; Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr! Allüberall auf den Tannenspitzen Sah ich goldene Lichtlein sitzen; Und droben aus dem Himmelstor Sah mit grossen Augen das Christkind hervor, Und wie ich so strolcht’ durch den finstern Tann, Da rief’s mich mit heller Stimme an:

„Knecht Ruprecht“, rief es, "alter Gesell, Hebe die Beine und spute dich schnell! Die Kerzen fangen zu brennen an, Das Himmelstor ist aufgetan, Alt’ und Junge sollen nun Von der Jagd des Lebens einmal ruhn; Und morgen flieg’ ich hinab zur Erden, Denn es soll wieder Weihnachten werden!

Ich sprach: „O lieber Herr Christ, Meine Reise fast zu Ende ist; Ich soll nur noch in diese Stadt, Wo’s eitel gute Kinder hat.“ -

„Hast denn das Säcklein auch bei dir?“

Ich sprach: „Das Säcklein das ist hier: Denn Äpfel, Nuss und Mandelkern Fressen fromme Kinder gern.“ -

„Hast denn die Rute auch bei dir?“

Ich sprach: „Die Rute, die ist hier: Doch für die Kinder nur, die schlechten, Die trifft sie auf den Teil den rechten.“

Christkindlein sprach:„So ist es recht; So geh mit Gott, mein treuer Knecht!“

Von drauss’ vom Walde komm ich her; Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr! Nun sprecht, wie ich’s hier innen find’! Sind’s gute Kind’, sind’s böse Kind

Theodor Storm

 

Einsiedlers Heiliger Abend 

Ich hab' in den Weihnachtstagen - Ich weiß auch, warum - Mir selbst einen Christbaum geschlagen, Der ist ganz verkrüppelt und krumm.

Ich bohrte ein Loch in die Diele Und steckte ihn da hinein Und stellte rings um ihn viele Flaschen Burgunderwein.

Und zierte, um Baumschmuck und Lichter Zu sparen, ihn abends noch spät Mit Löffeln, Gabeln und Trichter Und anderem blanken Gerät.

Ich kochte zur heiligen Stunde Mir Erbsensuppe mit Speck Und gab meinem fröhlichen Hunde Gulasch und litt seinen Dreck.

Und sang aus burgundernder Kehle Das Pfannenflickerlied. Und pries mit bewundernder Seele Alles das, was ich mied.

Es glimmte petroleumbetrunken Später der Lampendocht. Ich saß in Gedanken versunken. Da hat's an die Türe gepocht,

Und pochte wieder und wieder. Es konnte das Christkind sein. Und klang's nicht wie Weihnachtslieder? Ich aber rief nicht: "Herein!"

Ich zog mich aus und ging leise Zu Bett, ohne Angst, ohne Spott, Und dankte auf krumme Weise Lallend dem lieben Gott.

 Joachim Ringelnatz

 

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